Kompetenzentwicklung

Die ganzheitliche, werteorientierte Persönlichkeitsbildung unserer Schülerinnen und Schüler ist das Ziel unserer pädagogischen Arbeit. Wir möchten nicht nur Wissen vermitteln, sondern das Heranwachsen selbstbewusster, mündiger Menschen fördern, die verantwortungsbewusst handeln und sich für die Gesellschaft engagieren. Voraussetzung dafür ist das optimale Zusammenspiel der Lernprozesse an unserer Schule. Dabei ist eine vertrauensvolle und verlässliche Beziehung zwischen allen am Schulleben Beteiligten ebenso wichtig wie eine Lern- und Arbeitsumgebung, die einen lebendigen und abwechslungsreichen Unterricht ermöglicht. Das Lernangebot orientiert sich nicht ausschließlich an Rahmenplänen. Es berücksichtigt vor allem die individuellen Lernvoraussetzungen des Einzelnen und die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler. Kompetenzentwicklung bedeutet für uns also nicht nur die Förderung von Fachwissen, sondern gleichermaßen die Stärkung persönlicher und sozialer Fähigkeiten.

 

Das Lernen lernen im Fach „Skills“

Motivation, Selbstvertrauen und effektive Lernstrategien haben großen Einfluss auf den Lernerfolg. Im Fach „Skills“ erfahren unsere Schülerinnen und Schüler, wie sie am besten lernen, welche Methoden effektiv sind und wie sie Verantwortung für ihr eigenes Lernen übernehmen können. Die Entwicklung der Lernkompetenz beginnt in Klasse 5 mit der Organisation des eigenen Arbeitsplatzes und der Hefterführung und setzt sich fort in der selbständigen Organisation der Lernzeiten und der Aneignung bestimmter Lern- und Arbeitstechniken. In den Klassen 7 und 8 stehen vor allem Themen wie die  Informationsbeschaffung, das Lernen mit und über Medien und das Präsentieren und Reflektieren im Mittelpunkt des Skills-Unterrichts. Die Heranwachsenden trainieren erfolgreiches Selbstmanagement und entwickeln eine Bereitschaft zu lebenslangem Lernen. In der Oberstufe haben unsere Schülerinnen und Schüler ihre Lernkompetenz so weit entwickelt, dass sie mit dem nötigen Selbstvertrauen ins Abitur starten können und gut gerüstet sind für die Anforderungen eines Studiums oder des Berufslebens.

Lebendige Erfahrung

»Das brauche ich nicht zu lernen, das habe ich erlebt!« Die besten Lernergebnisse erzielen wir nicht allein durch Lesen oder Zuhören und schon gar nicht durch bloßes Auswendiglernen, sondern dann, wenn möglichst viele Sinne angesprochen werden. Wissen, welches wir handelnd erfahren, prägt sich tiefer und nachhaltiger ein. Eingebunden in ein rhythmisiertes Zeitraster, das geprägt ist von wiederkehrenden Ritualen und über die Jahre entwickelten Traditionen, erleben unsere Schülerinnen und Schüler die ecolea nicht nur als Lernort, sondern auch als gemeinschaftlichen Lebens- und Erfahrungsraum.

Im fächerübergreifenden und handlungsorientierten Unterricht stellen wir Alltagsphänomene und Themenkomplexe in den Mittelpunkt und regen die Schülerinnen und Schüler an, selbstständig für sie relevante Fragestellungen oder Hypothesen zu entwickeln und mithilfe verschiedener Methoden nach Antworten zu suchen. Das fördert die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler, stärkt die Teamfähigkeit, schult die Kommunikationsfähigkeit und trainiert darüber hinaus die Kreativität und das vernetzte Denken. Gemeinsam erforschen, entdecken und ergründen ecoleaner all das, was für das Leben von Bedeutung ist. Sie erproben das freie Reden bereits im Morgenkreis, testen ihre interkulturellen Kompetenzen beim Schüleraustausch, lösen Probleme in den Kompaktwochen, entwickeln Teamgeist bei Sportwettkämpfen und spornen sich bei Wettbewerben gegenseitig an. Sie präsentieren, debattieren und reflektieren und ernten gemeinsam die Früchte ihrer Erfolge.

»ecolea steht für eine ganzheitliche Bildung, die die Herzen der Schüler ergreift, ihren Verstand fordert, sie in Aktion bringt und ihnen die Gestaltung eines gelingenden Lebens ermöglicht.«

(aus dem Leitbild der ecolea)

Rüstzeug für die Informationsgesellschaft

Medien, besonders digitale Medien, prägen zunehmend alle Bereiche unseres Lebens. Sie erleichtern die Kommunikation, die Kontaktpflege, die Informationsbeschaffung und das Einkaufen. In der Schule können Medien den Erwerb fachlicher Kompetenzen didaktisch unterstützen und den Unterricht methodisch bereichern. Die Allgegenwärtigkeit der Medien führt allerdings nicht automatisch zu einer richtigen Nutzung. Ein sachgerechtes, selbstbestimmtes, kreatives und verantwortungsvolles Handeln in unserer von Medien durchdrungenen Informationsgesellschaft erfordert bestimmte Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Als Querschnittsaufgabe findet sich die Medienbildung an der ecolea in allen Fächern wieder. Im Informatikunterricht lernen die Schülerinnen und Schüler vor allem die neuen Medien mit ihren umfangreichen Möglichkeiten der virtuellen Interaktion und Kommunikation kennen. Im Fach Skills wird unter anderem die Informationsbeschaffung thematisiert. Und auch im Deutsch-, Geschichts- oder Philosophieunterricht bieten sich vielfältige Gelegenheiten, die Medien und deren Inhalte zum Lerngegenstand zu machen, sie zu analysieren und kritisch zu hinterfragen.

Über die Lernplattform „lo-net2" haben unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, in einem geschützten Raum miteinander zu kommunizieren – zu Hause, in der Schule oder irgendwo dazwischen. „lo-net2" erleichtert nicht nur den Austausch von Informationen und Dateien an jedem beliebigen Ort, es ermöglicht den Kindern und Jugendlichen auch, gemeinsam an Projekten zu arbeiten und jederzeit auf Lernaufgaben zuzugreifen.

Mitbestimmen erwünscht

Die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler an der Gestaltung ihres Schulalltags ist wichtig – sowohl für die Lernenden als auch für die Schule. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei, für die Schulgemeinschaft Verantwortung zu übernehmen und sich zu engagieren. Sie werden mit demokratischen Strukturen und Prozessen vertraut und erfahren die Chancen, Risiken und Konsequenzen freier Entscheidungen. Zugleich tragen Sie mit ihrem Engagement zu vielen Verbesserungen an ihrer Schule bei. Die Schülerinnen und Schüler an der ecolea haben viele Möglichkeiten, das Schulleben aktiv mitzugestalten, zum Beispiel durch die Mitarbeit in typischen, von Schülern gewählten Schulgremien wie dem Klassenrat, dem Abi-Komitee oder dem Schüler- bzw. Gesamtschülerrat. Auch schulübergreifend können die ecoleaner mitgestalten. In einem Netzwerk für Schülerpartizipation arbeiten sie gemeinsam mit anderen Netzwerkpartnern an der Optimierung von Unterrichtsqualität.

Einsatzbereitschaft zahlt sich aus

Unsere Zivilgesellschaft lebt davon, dass Menschen sich für die Gemeinschaft einbringen. Dieses Engagement muss in jeder Generation neu gelernt werden. Deshalb eröffnen wir an der ecolea unseren Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten und Zugänge, sich freiwillig zu engagieren. Dabei müssen wir ihnen deutlich machen, warum die Gesellschaft sie braucht und welchen Nutzen sie selbst durch ihren Einsatz erfahren können. Das soziale Engagement an der ecolea beginnt in der kleinen Klassengemeinschaft mit dem Klassendienst. Beim Blumengießen oder kleinen Reinigungsaufgaben übernehmen die Kinder zunehmend Verantwortung für sich und ihre Mitschüler. Mit der Schulhofpflege, bei der jeder Klasse ein Abschnitt zugeteilt wird, wächst die Gemeinschaft und mit ihr die Verantwortung. Bei regelmäßigen wohltätigen Veranstaltungen lernen die Schülerinnen und Schüler, dass sie mit ihrem Handeln etwas verändern können. So werden die Spendeneinnahmen aus den alljährlichen Sommer- und Weihnachtskonzerten oder aus dem Spendenlauf „ecolea läuft“ anteilig sozialen Einrichtungen oder gemeinnützigen Projekten zugeführt.

Resilienz - Was macht unsere Kinder stark?

Um mit Konflikten, Misserfolgen, persönlichen Enttäuschungen oder schweren Krankheiten umgehen zu können, brauchen wir eine innere Widerstandskraft - die sogennante Resilienz. Doch was genau macht unsere Kinder stark? Was hält sie gesund? Was gibt ihnen die Kraft, aus schwierigen Situationen gestärkt hervorzugehen? Bereits seit Gründung der ecolea Rostock im Jahr 2005 beteiligen wir uns am „Landesprogramm Gute Gesunde Schule MV". Als Mitglied des Netzwerkes „Gesunde Schule“ haben wir mit Unterstützung der Techniker Krankenkasse in den letzten Jahren alle gesundheitsrelevanten Bereiche immer wieder kritisch unter die Lupe genommen und analysiert, welche körperlichen, geistigen und sozialen Faktoren sich gesundheitsbelastend auswirken können. Das Ergebnis sind eine Reihe gesundheitsfördernder Maßnahmen, mit denen wir unter anderem das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen unser Schülerinnen und Schüler stärken, die Problem- und Konfliktlösungskompetenz fördern und sie ermutigen, für ihr eigenes Leben und ihr Handeln Verantwortung zu übernehmen.