Natur & Wissenschaft

Kinder haben ein natürliches Interesse an mathematischen und naturwissenschaftlichen Zusammenhängen. Ausgehend von ihren Alltagserfahrungen wollen wir unsere Schülerinnen und Schüler in einem forschend-entdeckenden Unterricht für naturwissenschaftliche Themen begeistern und ihre natürliche Neugier auch für die Erkundung der „unbelebten Natur“ nutzen. Denn die Welt von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik hat weitaus mehr zu bieten als Formeln und Zahlen.

An der ecolea unterrichten wir Naturwissenschaften zunehmend fächerübergreifend und handlungsorientiert. Dabei stellen wir Alltagsphänomene und Themenkomplexe in den Mittelpunkt des Unterrichts und regen die Schülerinnen und Schüler an, selbstständig für sie relevante Fragestellungen oder Hypothesen zu entwickeln und mithilfe verschiedener Methoden nach Antworten zu suchen. Abstrakte Inhalte lassen sich so viel einfacher nachvollziehen und Verbindungen zu anderen Fächern oder gar zur Berufswelt werden sichtbar. Schließlich beschränken sich auch die natürlichen Prozesse der Erde nicht auf eines der klassischen Schulfächer. Komplexe Abläufe wie zum Beispiel die Klimaerwärmung lassen sich nur durch das Zusammenwirken verschiedener naturwissenschaftlicher Gesetzmäßigkeiten erklären. Losgelöst vom „fachlichen Schubladendenken“ gewinnen unsere Schülerinnen und Schüler einen ganzheitlichen Blick auf das Leben, die Umwelt und den Menschen. Das fördert das vernetzte Denken, stärkt die Fähigkeit, Lösungsstrategien zu entwickeln und führt zu nachhaltigen Lernerfolgen.

"Die nachhaltigsten Lerneffekte erzielen wir, wenn möglichst viel Sinne angesprochen werden und beide Hirnhälften in Wechselbeziehung zueinander arbeiten. Solche Lernprozesse erfordern besondere Unterrichtsformen und Lernräume, in denen ganzheitliches Lernen möglich ist."

Kompaktwochen machen das Lernen zum Erlebnis

Wie das forschende Lernen an der ecolea gelingt, zeigt sich besonders in den Kompaktwochen. Einmal jährlich verlassen die Schülerinnen und Schüler eines gesamten Jahrgangs ihre gewohnte Unterrichtsumgebung und arbeiten eine Woche lang gemeinsam fächerübergreifend an einem praktischen Thema. Gelernt und gearbeitet wird dabei in Gruppen an verschiedenen Stationen und Lernorten - entweder in der Schule oder außerhalb.

Wo wurde das erste Bier gebraut? Welcher Schaden entsteht im Körper einer Schwangeren durch Alkoholkonsum? Was ist der Apfelsaft-Paragraph? Und warum werden Menschen drogenabhängig? Diesen Fragen widmen sich unsere Siebtklässler nicht nur aus biologischer, physikalischer und chemischer Sicht, sondern auch mit Blick auf soziale oder historische Aspekte. Wie viele Vitamine stecken in einem Glas Tomatensaft? Und wie viel Fett hat eine Scheibe Salami? Wie sieht es eigentlich auf einem Biohof aus? Und wie funktioniert eine Abfallentsorgungsanlage? Auch der Themenkomplex „Gesundheit", der für unsere jungen Forscher in Klasse 5 auf dem Programm steht, lädt zu einer interdisziplinären Betrachtungsweise geradezu ein.

So können die Kinder und Jugendlichen das im Unterricht erworbene Wissen immer wieder praktisch anwenden und erweitern. Das kooperative Lernen trainiert zugleich die sozialen Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Mit ihrer großen Themenvielfalt sind die Kompaktwochen für unsere Schülerinnen und Schüler nicht nur eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag. Die Projekte wecken auch das Interesse der Kinder und Jugendlichen, an naturwissenschaftlichen Wettbewerben wie zum Beispiel „Jugend forscht“ teilzunehmen.

Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern wie dem Biohof Medewege, den regionalen Energieversorgern, den Schweriner Theatern und verschiedenen sozialen Einrichtungen unterstützen das projekt- und handlungsorientierte Lernen an der ecolea ebenso wie die Einbeziehung außerschulischer Lernorte in den Schulalltag. Exkursionen und Ausflüge zum Beispiel in das „Archäologische Freilichtmuseum" in Groß Raden oder in das „Schliemann-Institut für Altertumswissenschaften" an der Uni Rostock, aber auch die Nutzung Schwerins und seiner Umgebung als Erlebnis- und Erfahrungsraum, sorgen für Abwechslung und Praxisbezug. Gemeinsam die Schule zu verlassen, um mit ganz neuen Fragen und Eindrücken zurückzukehren – das macht das Lernen spannend und lebendig.

Construction Class

Wie der Name verrät, geht es im bilingualen Fach „Construction“ um das Planen, Konstruieren und Bauen. In Gruppen entwickeln und erproben die Schülerinnen und Schüler verschiedene Lösungswege zum Errichten zwei- oder dreidimensionaler Objekte. Dabei nutzen sie eine Vielzahl an Materialien. Der durchweg handlungs- und praxisorientierte Unterricht bietet eine Lernumgebung, in der es den Kindern leicht fällt, gewohnte Denkmuster zu verlassen und ihre Ideen zum Ausdruck zu bringen. Das trainiert Handlungs- und Problemlösungskompetenzen und fördert die Kreativität.

Auch wenn die Unterrichtssprache im Fach „Construction“ Englisch ist, dürfen die Schülerinnen und Schüler auch deutsch sprechen. Die Besonderheit des bilingualen Unterrichts besteht darin, dass die Fremdsprache nicht als Lerngegenstand begriffen wird, sondern als Kommunikationsmedium. So gelingt das Sprachenlernen gewissermaßen ganz nebenbei.