Die Freude am Lesen wecken
Lesen ist die Grundlage aller Bildung, denn nur wer liest, kann auch verstehen. Lesen vergrößert den Wortschatz und verbessert die Ausdrucksfähigkeit. Es ermöglicht die eigenständige Recherche und befähigt zur kritischen Auseinandersetzung mit Sachverhalten, Meinungen und Quellen. Lesen erweitert den Horizont, das Vorstellungsvermögen und die Kreativität.
Um die Lesefreude bei Kindern und Jugendlichen zu wecken und den Spaß am Lesen, aufrecht zu erhalten, bedarf es zeitgemäßer Methoden der Auseinandersetzung mit Sprache und Literatur. Der vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels organisierte bundesweite Vorlesewettbewerb, an dem sich auch die Schülerinnen und Schüler der ecolea Güstrow seit vielen Jahren beteiligen, bietet dafür einen idealen Raum.
Der Wettbewerb startet jährlich im Oktober. Mitmachen können alle Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen. Wer gerne liest und Spaß an Büchern hat, ist eingeladen, sein Lieblingsbuch vorzustellen und eine kurze Passage daraus vorzulesen. Ob Spannung, Unterhaltung, Wissen: Bücher gibt es für jeden Geschmack und zu allen Themen.
Mit dem Buch von Runde zu Runde
Der Vorlesewettbewerb wird in mehreren Runden ausgetragen – die erste Etappe auf der großen Vorlesereise ist der Klassenverband. Jedes Jahr im Oktober werden zunächst die besten Vorleserinnen und Vorleser der drei sechsten Klassen der ecolea Güstrow ermittelt. Diese lesen dann beim Schulentscheid in der schönen Atmosphäre des Güstrower Schlosses um die Wette. Wer hier am höchsten bewertet wird, darf beim Regionalentscheid, der in der Regel in der Uwe-Johnson-Bibliothek ausgetragen wird, gegen die Vorlesehelden der anderen Schulen in der Region antreten. Der höchste Regionalentscheid findet jährlich im Mai auf Landesebene statt – die Landessieger werden schließlich ins Finale, den Bundesentscheid nach Berlin eingeladen.
Die ecolea Güstrow nimmt schon seit vielen Jahren am Vorlesewettbewerb teil und hat bereits mehrere Regionalsieger hervorgebracht.
Jahr | Schülerin/Schüler der ecolea | Qualifikationsrunde | Buchauswahl |
2013 | Pia Marie Rothermund | Gewinnerin Regionalentscheid | „Mary, Tansey und die Reise in die Nacht" |
2015 | Leonie Herloff | Gewinnerin Regionalentscheid |
|
2017 | Finnja Liv Bauer | Gewinnerin Regionalentscheid |
|
2018 | Paul Meffert | Gewinner Regionalentscheid | „Wie man allseits beliebt wird, glücklich und schlank" |
2020 | Lojain Sheek Mousa | Gewinnerin Regionalentscheid | „Die schönste und traurigste aller Nächte“ |
Gutes Vorlesen ist, wenn sich keiner langweilt
Alle Vorleseentscheide werden nach denselben Regeln ausgetragen und anhand einheitlicher Kriterien bewertet. Vor den Augen und Ohren einer kompetenten Jury gilt es zunächst, eine etwa dreiminütige Passage aus einem selbst gewählten Buch möglichst sicher und mit sinngemäßer Betonung vorzulesen. Im zweiten Teil des Wettbewerbs wird es sogar noch etwas anspruchsvoller. Die Mädchen und Jungen müssen dann einen etwas schwierigeren und zudem unbekannten Text bewältigen. Bewertet werden Lesetechnik, Interpretation und im ersten Durchgang zusätzlich die Textauswahl. Wem es gelingt, seine Geschichte allein mit der Stimme als Ausdrucksmittel für das Publikum zum Leben zu erwecken, hat große Chancen auf den Einzug in die nächste Runde.
Wer liest, gewinnt immer
Die teilnehmenden Kinder stärken ihre sozialen und sprachlichen Kompetenzen. Textverständnis, Eigenständigkeit und Medienkompetenz werden durch die selbständige Buchauswahl und die intensive Vorbereitung erweitert. Das Sprechen vor Publikum fördert zudem das Selbstbewusstsein und die Kommunikationsfähigkeit der Vorleserinnen und Vorleser.
Schon die Teilnahme am Klassenentscheid fördert die Lesemotivation der Kinder durch die selbständige, intensive und kreative Beschäftigung mit Büchern. Auch wenn durch den Wettbewerbscharakter besondere Vorleseleistungen ausgezeichnet werden, steht das Mitmachen im Mittelpunkt, nicht das Gewinnen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben ihre Fans. Und beim Publikum bleibt nicht immer nur der Siegerbeitrag in Erinnerung.