Hundegestützte Intervention in der heilpädagogischen Arbeit

Egal ob Hunde, Pferde, Kaninchen oder ausgewachsene Alpakas - Tiere haben eine ganz besondere Wirkung auf Menschen. Sie strahlen Wärme, Sicherheit und Vertrauen aus und nehmen in der Welt der Menschen einen wesentlichen Platz ein.

Das große emotionale Potential, das von Tieren ausgeht, wird immer häufiger auch in der Psychotherapie und in der Pädagogik genutzt. Die so genannte tiergestützte Therapie hilft körperbehinderten Kindern ebenso wie psychisch erkrankten Menschen oder von Demenz Betroffenen. Durch den gezielten Einsatz eines Tieres wird Menschen in indirekter Weise die Möglichkeit eröffnet, in unterschiedlichen Entwicklungsbereichen Kompetenzen auszubilden und zu stärken. 

Auch die angehenden Heilerziehungspfleger und Heilerziehungspflegerinnen der HEP 20 an der ecolea Rostock haben in dieser Woche die Chancen der tiergestützten Therapie kennengelernt. Für die Durchführung der Therapiesession war diesmal allerdings keine Lehrkraft verantwortlich, sondern eine Mitschülerin aus dem ersten Ausbildungsjahr. Andrea Werner hatte sich aus persönlichem Interesse bereits intensiv mit dem Thema tiergestützte Therapie auseinandergesetzt und eine entsprechende Fortbildung absolviert. Ihr Wissen wollte sie nun an die Mitschülerinnen und Mitschüler weitergeben. Und so bereitete sie eine Unterrichtsstunde zum Thema „Hundegestützte Intervention in der heilpädagogischen Arbeit“ vor. Dabei ging es nicht nur um die Einsatzmöglichkeiten, die Zielgruppen und die Ziele der speziellen Therapieform, sondern auch um die Umsetzung in der Praxis. Und hier kam „Co-Therapeut Funny“ ins Spiel. Der Australian Shepherd von Andrea Werner lädt nicht nur zum Kuscheln ein. Er ist vor allem freundlich, intelligent, sehr aufmerksam und bereit, jede Aufgabe anzunehmen und zu lösen – ein richtig guter Therapiehund also.

Gemeinsam mit Funny absolvierten die zukünftigen Pädagoginnen und Pädagogen verschiedene Spiele und meisterten kleine Herausforderungen. Dabei lernten sie, sich bewusst auf den Hund einzulassen, sich ruhig zu verhalten, aber auch klare Anweisungen zu geben. Sie stellten fest, dass die Beschäftigung mit dem Hund Aufmerksamkeit und Konzentration fördert, und spürten, dass das Streicheln Vertrauen weckt - wichtige Voraussetzungen für die pädagogische Arbeit zum Beispiel mit traumatisierten Kindern. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich beeindruckt, von der erstaunlichen Wirkung, die ein Tier erzielen kann. Und wenn es nur ein Lächeln ist, das kurzzeitig die Sorgen oder das Leiden vergessen lässt.

In der letzten Spielerunde hatte Funny sich eine Pause verdient. Während die Schülerinnen und Schüler gemeinsam ein Hundebild zusammenpuzzelten machte Funny es sich auf ihrer Decke gemütlich. Schließlich steht bei der tiergestützten Therapie nicht nur das Wohl des Menschen, sondern immer auch das des Tieres im Fokus.

Mehr Bilder von der Therapiesession gibt es in der Fotogalerie.

SR | SCG

 


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